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28. Nov. 2022

Kerzen: Gesundheit und Umwelt

kerzen

Es wintert. Winter- Advents- und Weihnachtszeit. Die beliebte Jahreszeit für ein gemütliches Kerzenlicht. Trotz kurzer Tage und besinnlicher Stimmung kreist so mancher Gedanke um eine hohe Stromrechnung. Da liegt es nahe, die kalte LED-Beleuchtung durch warmes Kerzenlicht abzulösen.
Aus welchem Material werden Kerzen eigentlich hergestellt? Und was bedeutet das für die Umwelt? Das und mehr erfährst Du in diesem Blogbeitrag.

Schauen wir uns zunächst den durchschnittlichen Kerzenverbrauch der Deutschen an. Der europäische Kerzenverband gibt an, dass dieser bei 2,2 Kilogramm Kerzen im Jahr liegt. Im Vergleich mit den anderen europäischen Ländern liegt Deutschland mit diesem Wert im Mittelfeld. Den höchsten Verbrauch im Europa Vergleich haben die skandinavischen Länder, was auf die ausgeprägten Winter zurückzuführen ist.

Der Rohstoff

Sowohl Rohstoff als auch Fertigungstechnik sind Variablen in der Kerzenindustrie. Nennenswerte Rohstoffe sind die Folgenden

  • Paraffin
  • Stearin
  • Bienenwachs
  • Sojaöl
  • Rapsöl

Paraffin 

Deutsche greifen besonders gern zu Paraffinkerzen. Im Hinblick auf die Klimabilanz gelten diese jedoch als nicht umweltfreundlich. Paraffin wird aus dem fossilen Rohstoff „Erdöl“ hergestellt. Paraffin ist ein Beifang, der bei der Schmierölproduktion anfällt. Allerdings wird das Produktionsverfahren immer weiter verfeinert, sodass immer weniger des Nebenprodukts anfällt. Durch die Verknappung des Paraffins steigen die Rohstoffpreise an. Weiterhin wird zunehmend Paraffin importiert. Auch die langen Transportwege spielen in die Preissteigerung mit ein und belasten die Umwelt.

Stearin

Stearin ist eine Alternative zu Paraffin und gilt als hochwertiger. Zur Produktion von Stearin werden pflanzliche und tierische Öle und Fette genutzt. Die pflanzliche Basis bilden Kokos- und Palmöl. Tierische Fette werden aus Schlachtabfällen gewonnen. Kerzen aus Schlachtabfällen sind zwar nicht vegan, jedoch durch die Verwertung von Überbleibseln nachhaltig. Die Verwendung von Palmöl hingegen ist umstritten. Denn besonders in Südostasien wird für den Anbau von Ölpalmen großflächig Regenwald gerodet. Der Regenwald gilt als die grüne Lunge der Natur und wird dadurch nach und nach zerstört.

Dennoch haben Stearin Kerzen häufig eine längere Brenndauer als Paraffinkerzen. Auch die Freisetzung von Ruß und Feinstaub ist geringer als bei der Variante aus Paraffin.

Bienenwachs 

Kerzen auf natürlicher Bienenwachs Basis gelten als umweltfreundlich. Die Arbeitsbienen scheiden das Wachs aus, um ihre Waben zu bauen. Besonders nachhaltig ist das Wachserzeugnis aus Bio-Imkerei. Allerdings nimmt der Marktanteil der Bienenwachskerzen gerade mal ein halbes Prozent ein. Die natürlichen Wachskerzen sind etwas kostspieliger, da Bienenwachs ein knappes Gut ist. Aufgrund seiner Knappheit reicht das Bienenwachs nicht, um alle Menschen mit Kerzen zu versorgen. Somit ist der Rohstoff zwar natürlich aber keine flächendeckende Lösung. Bienenwachs Importe aus Südamerika und -afrika sowie China bedingen zudem lange Transportwege und tun der Ökobilanz nicht gut. 

Handgemachte Kerzen aus Bienenwachs mit Wabenmuster
Bienenwachskerzen gelten als umweltfreundlich 

Soja- und Rapsöl

Sojaöl wird aus der Sojabohne gewonnen. Dieses wird weiter zu einem Wachs ähnelnden Erzeugnis verarbeitet. Kerzen auf Sojaöl Basis gelten als nachhaltig, brennen langsamer ab als Paraffinkerzen und die Verbrennung erfolgt fast rußfrei. Allerdings wird ein großer Teil des Sojaöls aus den USA importiert. 

Anders als das Sojaöl, wird Raps regional angebaut. Das macht ihn in Sachen Ökobilanz nachhaltiger. Kerzen aus Rapsöl sind allerdings noch nicht etabliert auf dem Massenmarkt und gelten eher als Nischenprodukt. Genauso wie die Sojaöl Kerzen auch, sind Rapsöl Kerzen auf der kostspieligeren Seite. 

Freisetzung von Schadstoffen

Beim Verbrennungsprozess einer Kerze wird der Raumluft Sauerstoff entzogen und Schadstoffe werden freigesetzt. Wie hoch die Belastung letztendlich ist, ist abhängig von der Kerze. 

Die Verbraucherzentrale NRW rät zu duftfreien Kerzen. Duftkerzen können Allergien und Kopfschmerzen auslösen. Chemische Duftstoffe gefährden zudem die Gesundheit. Die Chemikalien können sich im Fettgewebe sowie in der Muttermilch einnisten. 
In die Kerze eingearbeitete Pflanzen sind zwar dekorativ, verbrennen allerdings zusätzlich weitere Stoffe, die in die Raumluft gelangen. Daher lautet die Empfehlung auf schlichte Kerzen ohne Pflanzenbestandteile oder Glitzer zu setzen. 

Tipp: Achte beim Kauf von Kerzen auf das RAL-Gütesiegel. Dieses gibt Dir Auskunft über die schadstoffarme und gleichmäßige Verbrennung. 

Luftqualität in Innenräumen 

Das Fraunhofer Institut schreibt im Hinblick auf die Luftqualität in Innenräumen, dass das Abrennen von Kerzen flüchtige Substanzen freisetzt. Dazu zählen u. a. Kohlendioxid und Kohlenmonoxid. Zugesetzte Duftstoffe in Kerzen sorgen für weitere Verflüchtigungen. 

Eine höhere Freisetzung von Schadstoffen wird von einer flackernden Kerze begünstigt. Das Flackern wird z. B. durch einen zu langen Docht angestoßen. Die perfekte Dochtlänge beträgt ca. 1 cm. Achte darauf, ihn vor jedem Anzünden auf diese Länge einzukürzen. Auch Zugluft bringt die Kerze zum Flackern. 

Nach den Kerzen … lüften …

Regelmäßiges (Stoß)lüften ist aus verschiedenen Aspekten empfehlenswert. Da wäre zum einen Luftfeuchtigkeit, die dem Raum entweichen möchte. Zum anderen hilft Lüften nach der Benutzung von Kerzen die Schadstoffe aus dem Raum zu entfernen. In diesem Beitrag haben wir gelernt, dass Lüften bzw. Zugluft eine flackernde Flamme verursacht. Daher sollte Zugluft, während dem Abrennen von Kerzen vermieden werden.

Fazit

Jedes Material, aus welchem Kerzen hergestellt werden, birgt Vor- und Nachteile. Schaue beim Kauf von Kerzen auf das RAL-Gütesiegel, um auf der sicheren Seite zu sein. Berücksichtige ebenso die Tipps der Verbraucherzentrale NRW und verzichte wenn möglich auf Duftkerzen und Kerzen mit weiteren Bestandteilen wie Pflanzen oder Glitzer. Vermeide einen zu langen Docht und Zugluft. Das begünstigt eine flackernde Flamme, welche mehr Schadstoffe freisetzt. 

Du willst mehr wissen? Der Abbau von fossilen Stoffen wie Erdöl ist umweltschädigend. Erdöl ist nicht nur in Paraffinkerzen enthalten, sondern dient auch der Ölheizung in Form von „Heizöl“ als Brennstoff. Hier erfährst Du, wie aus Erdöl Heizöl erzeugt wird
Dich interessiert auch außerhalb der Kerzenzeit, was beim richtig Lüften zu beachten ist? Dann schau Dir diesen Beitrag zum Thema Lüften im Sommer und Winter an. 

Außerdem findest Du hier einen informativen Beitrag, wie Infrarot Deinem Körper Gutes tut. Gerade jetzt in der Winter- und Erkältungszeit kannst Du die Vorteile von Infrarot für Dich nutzen. 

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